Düvel (a) , -e, die
1. Teufel: 1.1 loop ätter dän Düvel tou! : schere dich zum Teufel! 1.2 wan man fon dän Düvel boalt, dan is hie tichtebie : wenn man vom Teufel spricht, dann ist er nahebei. 1.3 hie is dän Düvel fon ju Koare falen : er ist dem Teufel von der Schubkarre gefallen (= er ist ein ganz gerissener, durchtriebener Mensch.) 1.4 iek häbe naan Düvel blouked : ich habe nichts gesehen. 1.5 Düvel, Soatan, Sätken! : Fluch. 1.6 äärme Düvel : armer Teufel; bedauernswerter, unglücklicher Mensch. 1.7 mäinädder honget die äärme Düvel deer uut : morgen früh wird der Besoffene einen fürchterlichen Kater haben. 1.8 deer sit die Düvel oane : es sitzt der Teufel in ihm/ihr (er/ sie ist böse). 1.9 wan ju Sunne skíent un et ríent, dan sit die Düvel bäte dän Bíerig tou Ponkouke boaken : wenn die Sonne scheint und es regnet, dann sitzt der Teufel hinter dem Berg und bäckt Pfannkuchen. → Djúvel
Düvel (b) , -e, die
Dübel; Pflock, Zapfen, mit dessen Hilfe Schrauben, Nägel, oder Haken in einer Wand oder Decke fest verankert werden können: wan du n Düvel nimst, dan hoaldt die Spieker : wenn du einen Dübel nimmst, dann hält der Nagel.
Djúvel, -e, die
Teufel. [afrs. dioval, *diuval, nd. Düvel ]
umetouslo
1. umfassen, umspannen; um... herumschlagen, ergreifen: hie häd deer do Hounde umetousloain : er hat sich den Gegenstand unter den Nagel gerissen; er hat von der Sache Besitz ergriffen. 2. (+ sik) sich herumschlagen: hie häd sik eer mit dän Düvel umetousloain : er ist früher öfters in schlechter Gesellschaft gewesen; er ist mit allen Wässern gewaschen.
Ponkouke, -n, die
1. Pfannkuchen: 1.1 n boukenen Ponkouke: ein Buchweizenpfannkuchen. 1.2 wan ju Sunne skíent un et ríent , sit die Düvel bäte do Wietsbäierge tou Ponkouke boaken : wenn die Sonne scheint und es regnet, sitzt der Teufel hinter den Weissen Bergen in Utende und bäckt Pfannkuchen. 1.3 et rukt hier, as wan n gemeen Moanske an t Ponkouke boaken is : es riecht hier, als ob eine arme Frau dabei wäre, Pfannkuchen zu backen.
fertonkje
1. verdanken; 2. zuschreiben, vorwerfen: wäkken/wälken Düvel häbe iek dusse Klaieräi tou fertonkjen? : welchem Teufel habe ich diese Schmiererei vorzuwerfen?
bäätinnesitte
1. verfolgen, nachjagen: hie sit deer bäätinne as die Düvel bäte n ferläddene Sele : er verfolgt sein Ziel wie der Teufel eine verlorene Seele. 2. sein Bestes tun; sich anstrengen, um etwas zu erreichen: wie moasten deer bäätinnesitte; uurs hieden wie dät Jeeld nit kríegen : wir mussten uns anstrengen; sonst hätten wir das Geld nicht bekommen. 3. anspornen: uus Babe siet bäte sien Oarbaidere inne : unser Vater spornte seine Arbeiter an. 4. für etwas sorgen; zusehen, dass...: hie sit deer bäätinne, dät hie sien Gjucht krigt : er sieht zu, dass er sein Recht bekommt.
brannerg
1. fleißig, arbeitsam: uus Janhinnerk is aaltied brannerg bie de Oarbaid : unser Janhinnerk ist immer fleißig bei der Arbeit. ungeduldig, übereifrig, hektisch; übertrieben hastig, (unötig) aufgeregt: wie häbe et mäd brannerge Ljudene tou dwoon : wir haben es mit ungeduldigen Leuten zu tun. 3. sexuell erregt; geil: die brannerge Düvel skuul do junge Wuchtere in Raue läite : der Wüstling sollte die jungen Mädchen in Ruhe lassen. 4. jähzornig: ju is läip brannerg; wan wät hier nit bihoaget, dan wädt ju fout dul : sie ist sehr jähzornig; wenn etwas ihr nicht gefällt, dann wird sie sofort böse. 5. hitzig, leidenschaftlich: ju häd him mäd brannerge Woude hiere Menenge kweden : sie hat ihm mit leidenschaftlichen Worten ihre Meinung gesagt. 6. verwegen, draufgängerisch: as Suldoat was hie fúuls tou brannerg : als Soldat war er viel zu draufgängerisch. 7. feurig, temperamentvoll, rassig: n brannergen Houngst : ein feuriges Pferd.
bonje
bannen; durch magische Kraft vertreiben: die Pastoor kuud dän Düvel bonje : der Pastor konnte den Teufel bannen.
düvelíerje
schimpfen, schelten.
düvelsk
teuflisch.
Düvelskäärdel, -e, die
1. Draufgänger. 2. Alleskönner. 3. großer, prächtiger Junge.
Düvelsfúurke, -n, ju
hölzerne Forke mit zwei Zinken.
Düvelswäänt, -e, die
Lausbub.
Düvelsmoanske, -ne, dät
freche, unverschämte Frau.
Düvelswíerk, dät
Teufelswerk.
Düvelshangst, -e, die
Libelle, Wasserjungfer.
Düvelshongst
→ Düvelshangst
Düvelswieuw, -e, dät
Teufelsweib; tüchtige, selbstbewusste Frau.
Düvelsspil, -spíele, dät
lästiges Unternehmen.
Düveläi, -en, ju
Unannehmlichkeit.
släipe iek släipe, du släpst, hie/ju släpt, wie släipe; sliep, sliepen; slíepen/släipen; släip! släipet!
schlafen: 1.1 deer wol iek noch n Noacht uur släipe : ich will mir noch Zeit zum Überdenken lassen. 1.2 die Düvel/Djúvel släpt silläärge nit/ nooit : der Teufel schläft nie. 1.3 hie släpt as n Rotte : er schläft wie eine Ratte (sehr tief). 2. koitieren; Geschlechtsverkehr ausüben: du koast mäd so n uunskeeldig jung Wucht släipe, man ätters nit mäd dien Gewíeten : du kannst mit so einem unschuldigen jungen Mädchen schlafen, aber nachher nicht mit deinem Gewissen.
Moanske (a) , -ne, die
1. Mensch: 1.1 do Moanskene wíeten oafte hiere oaine Bääste nit : die Menschen wissen oft nicht, was zu ihrem eigenen Besten ist. 1.2. uur Moanskene : 1.2.1 andere Menschen. 1.2.2 Fremde, Ausländer. 1.3 dät is n Düvel/Djúvel in n Moanske : das ist ein Teufel in Menschengestalt. 1.4 naan Moanske : niemand.
Sele (a) , -n , ju
1. Seele: 1.1 hie lapt dät Jeeld bäätien as die Düvel/Djúvel bäte n Sele : er läuft dem Geld hinterher wie der Teufel hinter einer Seele. hie häd neen Lieuw of Sele : er liegt im Sterben, ist fast tot.
Sundegeswíerk, dät
Sonntagsarbeit: Sundegeswíerk is Düvelswíerk / Djúvelswíerk: Sonntagsarbeit ist Teufelswerk.